Thema Progress:

Das vier Ohren Modell von Friedemann Schultz von Thun vermittelt anschaulich, wie eine Nachricht übermittelt wird.

Friedemann Schultz von Thun geht davon aus, dass jede Nachricht vier Komponenten enthält:

Nachricht: z. B.  Eltern gehen mit dem 5 jährigen Sophie Kind einkaufen.
Das Kind sagt: “Ich möchte das rote Auto da haben!”

  • Sachlich – ein rotes Auto
  • Beziehung – euch ist klar, dass ich unbedingt ein rotes Auto brauche
  • Selbstkundgabe – mir ist ein rotes Auto wichtig
  • Apell – kauft mir das Auto

So nehmen es die Eltern wahr

  • Sachlich – ein rotes Auto
  • Beziehung – wir sollen schon wieder ein Auto kaufen
  • Selbstkundgabe – Wir sind schlechte Eltern, wenn wir keine Auto kaufen
  • Apell – das Kind ist undankbar

Die Antwort der Eltern könnte so lauten:
“Du hast schon so viele Autos zu hause, du brauchst nicht noch eines! ”

Das Kind versteht:
“Die Eltern kaufen alles mögliche, aber für mich gibt es kein Auto!”

Was könnten die Eltern sagen, damit Sophie sich nicht schlecht behandelt fühlt?

“Ja, das Auto ist toll, aber wir möchten nicht noch ein Auto kaufen!”

Was ändert das?

Die vier Seiten der Elternnachricht:

  • Sachlich – wir brauchen kein Auto
  • Beziehung – wir verstehen das du ein Auto möchtest
  • Selbstkundgabe – wir möchten das nicht
  • Apell – wir kaufen kein Auto

Diese Nachricht beinhaltet für das Kind

  • Sachlich – wir brauchen kein Auto
  • Beziehung – die Eltern verstehen,  dass mir das Auto gefällt
  • Selbstkundgabe – schade, das ist wirklich ein schönes Auto
  • Apell – ich brauche nicht weiter fragen.

So oder so ähnlich könne die Kommunikation auf den vier Ebenen aussehen.

Stell Dir vor, Du stellst mir folgende Frage

  • Könntest Du mir erklären, warum mein Kind nicht auf mich hört?
  • Meine Antwort. Ja, klar, So wie Du das sagst, kann das ja nicht klappen. Du musst nur das oder das anders machen!
  • Wie fühlst Du Dich dann?
  • Wahrscheinlich nicht ernst genommen. Denn ich habe auf Deine  Frage mit einem Appell geantwortet.
  • Ich könnte auch so antworten: “Ich verstehe, dass das ein Problem für Dich und möchte gern mehr darüber erfahren.”
  • Wie fühlst Du dich nach dieser Antwort?
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Kommunikation ist also rückbezüglich, das heißt, du sagst etwas – bekommst etwas zurück und darauf antwortest Du wieder. Je nachdem, was zurück kommt, wird Deine Antwort ausfallen.

Also jeder Gesprächsteilnehmer sollte darauf achten, dass er seine Formulierungen so wählt, dass bei dem anderen das ankommt, was er auch meint.

Einzige Ausnahme, Kinder!

Die haben ja ein begrenztes Wortvermögen und können viele Dinge nicht so ausdrücken, wie sie das meinem.